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»Es wird von einer Gegend hier die Rede sein, umständehalber, von einer Stadt, da mehr sich nicht anbietet, einer die sich auf ›Teilung‹ hinausreden möchte. Teilung: das ist ein anderes Wort, es nimmt vieles ab, das Denken nicht zuletzt. Es hört sich an nach Operation; postoperative Schmerzen nicht ausgeschlossen, letaler Ausgang selten. Es muß also, wenn es um Zufälle geht, etwas weit zurückliegen, intermittieren, konsequent aber wiederkommen mit neuen Zufällen. Die Beschädigung von Berlin, deren geschichtliche Voraussetzungen bekannt sind, erlaubt weder Mystifizierung noch eignet sie sich zum Symbol. Was sie erzwingt, ist jedoch eine Einstellung auf Krankheit, auf eine Konsequenz von variablen Krankheitsbildern, die wiederum Krankheit hervorruft. Diese Einstellung kann jemand nötigen, auf dem Kopf zu gehen, damit von dem Ort, von dem sich leicht Hunderterlei berichten ließe, dem aber schwer beizukommen ist, Kunde gegeben werden kann. Ein Kundschafter ist ein Ortsfremder - er ist somit im Vorteil und im Nachteil. Seine Darstellung ist ihm ganz und der Sache nie ganz angemessen. Aber Darstellung verlangt Radikalisierung und kommt aus Nötigung.«

Ingeborg Bachmann

in: dieselbe, Ein Ort für Zufälle, Berlin 1965, S. 70
 
  • Fotogalerie Friedrichshain, Berlin, 28.8. – 10.10.2003 (Prolog)
  • Galerie im Körnerpark, Berlin, 18.11. – 18.12.2005 (Kapitel 1 der Berliner Trilogie – Die Werte)
  • Galerie M, Berlin, 26.3. – 7.5.2006 (Kapitel 2 der Berliner Trilogie – Das Nichts)
  • Fotogalerie Friedrichshain, Berlin, 15.9. – 2.11.2007 (Intermezzo: Nacht)
  • studio im hochhaus, Berlin, 31.10.2008 - 11.1.2009 (Heldengedenken)


  • In Vorbereitung:

  • Kapitel 3 der Berliner Trilogie - Die Idole
  • Epilog